Wissenschaftliche Fachgruppen  SZ in reg. Therapien

    Stammzellen in regenerativen Therapien



    Initiatoren: Ulrich Martin (Hannover),Wolfgang Wagner und Michael Cross (Leipzig)

    Stammzellen spielen eine entscheidende Rolle während der embryonalen und fötalen Entwicklung und sind für die Erhaltung und Reparatur von Geweben im erwachsenen Organismus verantwortlich. Es gibt daher ein offensichtliches Potenzial für den Einsatz dieser Zellen und ihrer Fähigkeiten in der therapeutische Regeneration, Reparatur und zum Ersatz von altem, degenerierten oder verletztem Gewebe.

    Jüngste Fortschritte in den verschiedenen Bereichen der Stammzellforschung haben sowohl viele mechanistische Einblicke in die Biologie von Stammzellen geliefert und zur Identifikation von verschiedenen Stammzell-Typen in verschiedenen Organen geführt, als auch ihre unterschiedlichen Rollen in gesundem und krankem Gewebe aufgezeigt. Neue Technologien erlauben nun die Charakterisierung und Isolation von verschiedenen Arten von adulten Stammzellen, sowie für die Kultivierung und eine weitere Differenzierung. Außerdem haben Techniken entwickelt worden, die die Erzeugung von "induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen)" aus adulten somatischen Zellen erlauben. Diese Zellen sind embryonale Stammzellen in Bezug auf ihre nahezu unbegrenztes Potenzial für Proliferation und Differenzierung sehr ähnlich, bieten allerdings gleichzeitig eine Quelle patientenspezifischen Stammzellen und erfordern nicht die Zerstörung von Embryonen.

    Diese Entwicklungen zusammengenommen eröffnen heute eine Vielzahl von potentiellen therapeutischen Anwendungen für Stammzellen und Stammzell-basierte Gewebe-Produkte (engineered tissue products) in der regenerativen Medizin. Einige Verfahren sind bereits in der Klinik etabliert, jedoch bleiben viele mehr oder weniger ferne Ziele.
    Um die Entwicklung von tragfähigen und effektiven Anwendungen voranzutreiben, ist es wichtig, Meinungen, Erfahrungen, Know-how und Ressourcen aus den Bereichen der Grundlagenforschung und der Humanmedizin austauschen. Hier ergeben sich einige Fragen:

    • Welche Indikationen können/sollten bearbeitet?
    • Welches ist die best-mögliche Zellquelle und Strategie?
    • Was sind die Mindestanforderungen für einen therapeutischen Nutzen?
    • Was sind die absehbaren Engpässe (Zellzahl, Zell-Funktion, Sicherheit, Applikationsroute ...)?

    Die wissenschaftliche Fachgruppe „Stammzellen in regenerativen Therapien“ in der GSCN wurde initiiert, um ein Forum zu bieten, in dem die Forscher auf allen Ebenen Kooperationspartner finden können, Synergien etabliert werden und die Chancen auf die Entwicklung erfolgreicher Therapien maximiert werden.
    Auf der ersten Jahreskonferenz in diesem Jahr in Berlin wollen wir neben der Präsentation von exzellenten eingereichten Vorträgen, auch die Möglichkeiten diskutieren, um die Anforderungen am besten umzusetzen. Der Erfolg der FG hängt selbstverständlich von Euren/Ihren Anregungen ab als auch von zielführenden Diskussionen zwischen Forschern, Klinikern, Ethiker, Behörden, Industrie und nicht zuletzt Patientenvertreter. Wir freuen uns auf die Anregungen in Berlin im November 2013.


    Interview mit Frank Emmrich zur regenerativen Medizin und Stammzellforschung



    Weitere Informationen:

     Zelltherapien auf dem Prüfstand (GSCN Jahresmagazin 2015/16)

     Massenproduktion von Stammzellen (GSCN Jahresmagazin 2014/15)

     3D-Druck von Geweben (GSCN Jahresmagazin 2014/15)

     Stammzellen in regenerativen Therapien (GSCN Jahresmagazin 2013/14)

     
    Max Delbrueck Centrum für Molekulare Medizin Berlin Kompetenznetzwerk Stammzellforschung NRW Partner Institutionen Bundesministerium für Bildung und Forschung VDI Technologiezentrum
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