Angebote zum europäischen Aktionstag zur Stammzellforschung stoßen erneut auf großen Zuspruch
17 wissenschaftliche Einrichtungen (Universitäten und Unikliniken) aus ganz NRW boten zum UniStem Day am 10. März 2023 über 400 Schüler/innen Einblicke in die Stammzellforschung und den Berufsalltag von in der Wissenschaft tätigen Personen.
Seit 2009 findet jährlich im März der „UniStem Day“, ein internationaler Aktionstag zur Stammzellforschung, statt. Ziel der Veranstaltung ist es, interessierten Jugendlichen die Thematik der Stammzellforschung näher zu bringen und das an den Schulen vermittelte Wissen zu vertiefen.
87 Forschungseinrichtungen in 14 Ländern auf zwei Kontinenten öffneten zum diesjährigen Aktionstag ihre Türen. Knapp drei Viertel aller Angebote aus Deutschland fanden in Nordrhein-Westfalen statt und wurden von Mitgliedern des Stammzellnetzwerk.NRW ausgerichtet. „Seit 2016 nehmen wir an dieser Veranstaltung teil, um Schülerinnen und Schülern einen Einblick in dieses spannende Forschungsgebiet zu geben, das bei der Entwicklung moderner Zelltherapien, für die Wirkstoffentwicklung und zum Verständnis der Krankheitsentstehung eine herausragende Rolle spielt. Zudem möchten wir diesen Rahmen nutzen, unser Berufsfeld den Heranwachsenden näher zu bringen“, erklärt Prof. Brüstle vom Institut für Rekonstruktive Neurobiologie (Universitätsklinikum Bonn).
Die beim UniStem Day des vergangenen Jahres verbuchte Rekordbeteiligung wurde in diesem Jahr sogar noch übertroffen: 17 verschiedene Stammzell-Institute von Aachen bis Bielefeld boten über 400 Teilnehmenden spannende und interaktive Angebote sowohl aus dem Bereich Biomedizin als auch zur Ethik der Stammzellforschung.
Erstmals seit Beginn der Covid 19-Pandemie konnten wieder alle Beiträge als Präsenzveranstaltung stattfinden. Die angemeldeten Schüler/innen erlebten wissenschaftliche Vorträge, Stammzell-Quizformate sowie Laborführungen und konnten mit den Forschenden Fragen zu Studium, Promotion oder dem Arbeiten in der Wissenschaft diskutieren. Außerdem bekamen sie Gelegenheit, selbst ans Werk zu gehen und eigenständig Experimente wie eine Polymerase?Kettenreaktion für spezielle Stammzellmarker durchzuführen oder verschiedene Stammzell-Typen unter dem Mikroskop zu analysieren und sie mit Nährstoffen versorgen.
Beim Beitrag des Instituts für Wissenschaft und Ethik stand die Forschung mit Stammzellen als ethische Herausforderung im Fokus. Der Philosoph Prof. Dr. Bert Heinrichs erarbeitete mit den teilnehmenden Schüler/innen zunächst einige Grundlagen der angewandten Ethik um dann mit diesen philosophischen Werkzeugen ethische Fragen im Kontext der Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen zu analysieren. Daraus ergaben sich rege Diskussionen.
Dank dem Engagement der Wissenschaftler/innen an den verschiedenen Instituten war der europaweite Stammzelltag in NRW auch 2023 wieder ein großer Erfolg und konnte bei vielen neugierigen Schüler/innen das Interesse an Stammzellforschung wecken.
Folgende Forschungseinrichtungen in NRW haben sich mit Beiträgen am UniStem Day 2023 beteiligt:
Universitätsklinikum Aachen, Prof. Dr. Neuß-Stein, Prof. Dr. Martin Zenke und Prof. Dr. Wolfgang Wagner
Universität Bielefeld, Biochemie und Molekulare Medizin, Medizin. Fakultät OWL
Ruhr-Universität Bochum, Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen, Schwerte, Dr. Gudrun Kordecki; Lehrstuhl für Zellmorphologie und Molekulare Neurobiologie, Dr. Jacqueline Reinhard-Recht; Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum, Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Dr. Kirsten Schmidt
Universität Bonn, Institut für Wissenschaft und Ethik, Prof. Dr. Bert Heinrichs
Universitätsklinikum Bonn, Institut für Rekonstruktive Neurobiologie, Prof. Dr. Oliver Brüstle und Dr. Tanja Schmandt Kappel
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Genetic Engineering and Cell Culture, Prof. Dr. Edda Tobiasch
Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie Dortmund
IUF – Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung gGmbH, Düsseldorf
Universitätsklinikum Düsseldorf, Graduiertenkolleg (GRK) 2578
Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika, Prof. Dr. Gesine Kögler
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Urologie, Urologisches Forschungslabor Translationale UroOnkologie, Prof. Dr. Nettersheim
Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie, Prof. Dr. Alessandro Prigione
Universitätsklinikum Essen, Institut für Transfusionsmedizin
Universitätsklinikum Essen, Institut für Tumor Metabolismus,Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, Prof. Dr. Dr. Alpaslan Tasdogan
Universitätsklinikum Köln, Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie, Dr. Dr. Tomo Šari?
Universitätsklinikum Münster, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Prof. Dr. Martin Götte
Universität Witten/Herdecke, Institut für Immunologie, Prof. Dr. Thomas Dittmar